Das Heuwiesenprogramm
Die Heuwiesen sind das
Juwel von Borşa und Dăbȃca: neben ihrer internationalen Bedeutung
für die gefährdeten
MaculineaSchmetterlinge,
beheimaten sie auch zahlreicher anderer geschützter Tier- und
Pflanzenarten. Sie werden ein bis zweimal im Jahr gemäht, nicht
gedüngt und nur im Frühjahr und Herbst beweidet. Gemäht werden die
Heuwiesen erst später im Jahr (Juli, August und September). Durch
die vielen kleinen Parzellen, in die die Wiesen gegliedert sind,
entsteht eine mosaikartige Vegetationsstruktur, da die Parzellen zu
unterschiedlichen Zeitpunkten gemäht werden. Auf diese Weise wurden
die Heuwiesen über Jahrhunderte hin bewirtschaftet. Heutzutage aber
sind die Heuwiesen durch Aufgabe ihrer Nutzung sowie von der
Umwandlung in Schafweiden bedroht.
Die Bauern, die ihre
Heuwiesen bis heute noch mähen, leisten mit dieser schonenden
Bewirtschaftungsmethode hochwertigen Naturschutz. Die (Hand-)Mahd
ist sehr wertvoll für den Erhalt von biologischer Vielfalt und
Ökosystemstrukturen und sollten daher belohnt
werden.
Trotz dieser
wertvollen Arbeit und der hohen Artenvielfalt der Region, können
die Projektgemeinden bisher keine nationalen Subventionen für
besonders wertvolles Grünland (Agrar-Umweltmaßnahmen) beantragen.
Hier kommt unser Pilotprogramm ins Spiel: 2011 wurden Zahlungen für
das Mähen von ausgewählten Heuwiesen (Fanatul Satesc, Fanatul
Domnesc und Sekeliste) angeboten.
Unsere
Bedingungen waren an die Konditionen des nationalen
landwirtschaftlichen Subventions-entwurfs angepasst, mit zwei
Ausnahmen:
• Zahlungen gab es nur
für Heuwiesen, nicht für Weiden
• Wegen des Lebenszyklus
der Maculinea
spp.Schmetterlinge durfte das Mähen
erst nach dem 25.
August erfolgen
Die Höhe der
Entlohnung betrug 200 Euro/ha für Handmahd und 140 Euro/ha für die
maschinelle Mahd (Traktor).
Ergebnisse (beide Gemeinden)
Unter Vertrag
stehende Fläche: 33.5 ha
Gemähte Fläche:
20 ha (58%)
Manuell gemähte
Fläche: 7 ha (35%)
Landwirte, die Ihren
Vertrag erfüllt haben: 22
Fazit
Uns auf die im
Pilotprogramm für Subventionen erzielten Ergebnisse stützend,
können wir Empfehlungen für das untersuchte Gebiet angeben, aber
auch generelle Aussagen zu den Agrar-Umweltmaßnahmen in Rumänien
machen. Wir fanden heraus, dass:
• Die Landwirte besseren
Zugang zu Ressourcen und Diensten, sowie erschwingliche
motorisierte Handmähgeräte und Auftragnehmer für die Handmahd
brauchen .
• Die Beweidung
von Heuwiesen in Sommer verhindert werden sollte.
• Es separate
Agrar-Umweltpakete für Heuwiesen und Weiden geben sollte.